Die SCN-Frauen haben am Samstag das erste Mal seit Mai 2016 wieder eine Niederlage im Stadtderby hinnehmen müssen. Wie schon auswärts in Köln stand am Ende gegen den Heidelberger RK nur der Defensivbonuspunkt auf der Habenseite der Blauen, zu mehr reichte es beim knappen 5:10 gegen die Zebras nicht. Spielmacherin Laura Schwinn hatte zwischenzeitlich in der ersten Halbzeit zum 5:5 per Versuch ausgeglichen, aber den Gastgeberinnen reichten zwei Versuche in der ersten halben Stunde zum knappen Erfolg.
Der SCN trat in der Hintermannschaft erneut mit den etatmäßigen Stürmerinnen Amelie Harris und Elisa Trick, sowie beiden Halbspielerinnen in der Startformation an. Die Nationalspielerinnen Carter, Gerigk und Bohrmann waren wieder im Team, dafür mussten am Freitagabend Jessi Neues und Eva Laucht erkrankt passen.
Im Spiel begannen die Blauen irgendwo zwischen nervös und lethargisch. Das brachte die Gastgeberinnen sofort ins Spiel und früh in Führung. Im Gegenzug dann bessere Aktionen durch den SCN und nach einer knappen Viertelstunde der Ausgleich halblinks durch Laura Schwinn, die die Erhöhung nur an die Stangen trat. Wer aber gedacht hatte, das Spiel würde in die richtige Richtung laufen, wurde zehn Minuten später eines Besseren belehrt, als der Ruderklub mit einem weiteren Versuch gegen die völlig indisponierte Verteidigung des SCN wieder in Führung ging. Die SCN-Trainer nahmen dann ein paar Umstellungen vor und erreichten dadurch etwas mehr Stabilität im Spiel. Eigene Chancen konnten aber aufgrund zu vieler Fehler nicht genutzt werden und zu allem Übel musste dann auch noch Prop Marlis Gerigk – bis dahin ein Aktivposten – mit einer Platzwunde schon nach 30 Minuten vom Feld. Pia Erhart kam so zu ihrem zweiten Einsatz auf der ersten Reihe, nachdem sie aus der schieren Not auf dieser zweiten Kader-Baustelle in den letzten Wochen umgeschult wurde. Halbzeitstand 5:10 aus Neuenheimer Sicht.
Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist schnell erzählt, denn viel passierte nicht mehr. Beide Teams egalisierten sich und brachten nichts Zählbares mehr zustande. Der SCN war die letzten zwanzig Minuten dann doch noch dominant, vor allem die eingewechselten Stürmerinnen Sarah Goßmann und Johanna Carter waren sichtlich engagiert, der Fehlerteufel blieb dem SCN aber treu und der verbissen verteidigende HRK ließ nichts mehr zu. Es blieb daher beim 5:10 aus Sicht des SCN und irgendwie ist man beim SCN froh, wenn bald Winterpause ist.
Bild: Johanna Carter machte nach der Einwechslung ein starkes Spiel gegen den HRK. (Foto: privat)
Jetzt ist Winter- und Trainingspause, Anfang Januar geht es dann in die kurze Rückrundenvorbereitung. Im Frühjahr stehen dann auch hoffentlich viele zuletzt nicht einsetzbare Spielerinnen zur Verfügung, auch die eine oder andere Verstärkung könnte angesichts der schwierigen personellen Situation auf der ersten Sturmreihe und in der Hintermannschaft noch kommen. Noch ist nichts verloren im Titelkampf, im Gegenteil hat der RSV Köln letzte Saison bewiesen, dass man keine Auswärtsspiele gewinnen muss um Deutscher Meister zu werden.
So spielte der SCN: 1 Noemi Mager 2 Kathi Bader (41. Sarah Goßmann) 3 Marlis Gerigk (30. Pia Erhart) 4 Julia Rettig (55. Johanna Carter) 5 Monica Yee 6 Julia Wich-Schwarz 7 Sahtara Wehe 8 Zoe Chioato 9 Clara Tauschek 10 Laura Schwinn 11 Catharina Günther 12 Lisa Bohrmann 13 Elisa Trick © 14 Amelie Harris 15 Steffi Gruber. Reserve: Maike Waibel, Aileen Henniger.
Ergebnis Heidelberger RK – SC Neuenheim 10:5 (10:5); Schiedsrichter: Kathi Handl; Zuschauer: 200; Punkte: 5:0 (5.) V J. Hacker, 5:5 (17.) V L. Schwinn, 10:5 (28.) V S. Pfisterer. Gelbe Karten: – / -.