Trauer um Gerhard „Labu“ Sammet

Die Mitglieder und Freunde des Sportclub Neuenheim 02 trauern um Gerhard Sammet. „Labu“ ist am 31. Januar 2024 im Alter von 78 Jahren nach langer Krankheit gestorben – nur vier Tage nach seinem Bruder Artur, der unseren Verein viele Jahre lang unterstützt hat und uns mit 76 Jahren für immer verlassen musste.

Gerhard Sammet
Ruprecht Ueberle, Fritz Ehhalt, Bob O’Rourke,Hans Pfeil, Klaus Pfeil, Gerhard Sammet, Christian Edelmaier, Werner Krambs, Unten:, Rudolf Zimmermann, Bernd Zikovsky, Martin Frauenfeld, Karl-Heinz (Buddy) Koch, Ferdinand Creutz, Günter Schatz, Erich (Tschuggel) Edelmann

Der am 2. November 1945 in der Heidelberger Altstadt geborene Gerhard Sammet kam Anfang 1965 nach einigen Erfolgen als Jugendringer des ASV Heidelberg zum SCN und fand schnell einen Platz in der ersten Mannschaft, die sich als Meister der badischen Oberliga für das Endspiel der deutschen Meisterschaft 1967 qualifizierte. Beim Finale im Berliner Poststadion, beim 11:9-Sieg gegen den TSV Victoria Linden, kam der 19-jährige Stürmer jedoch nicht zum Einsatz, weil der aus 15 Männern bestehenden Rugby-Mannschaft noch keine Auswechslungen erlaubt waren. Beim Feiern im Gasthaus Adler zeigte „Labu“ allerdings seine fantastische Kondition und tanzte erstmals auf dem Tisch – Tango wie so oft danach nach Siegen und nach mancher Niederlage.

"Labu" im Endspiel 1972 gegen Victoria Linden (17:16 für Victoria)
„Labu“ im Endspiel 1972 gegen Victoria Linden (17:16 für Victoria), v.l.n.r. Gerhard „Labu“ Sammet, Wolfgang Rhein, Werner Krambs, Itzer, Kratochvil/Victoria, Rudi Finsterer verdeckt Gerd Kneifel/Victoria.

Sein erstes Endspiel bestritt der mittlerweile zum Nationalspieler aufgestiegene Gerhard Sammet in der dritten Sturmreihe des SCN an der Seite von Fritz Ehhalt und Carl-Hans Bönning 1972 auf dem Sportplatz des Heidelberger Ruderklub. Victoria Linden war mit 17:16 glücklicher und wurde deutscher Meister. 1975 gelang dem SCN-Team von Kapitän Günter Schatz und dessen Adjutanten Gerhard Sammet aber ein weiterer bedeutender Erfolg, denn im deutschen Pokalendspiel auf dem Neckarfeld des TSV Handschuhsheim wurde der Lokalrivale Rudergesellschaft Heidelberg mit 15:0 bezwungen.

1977 organisierte Gerhard Sammet gemeinsam mit Gerd Götz das 75. Jubiläum des SCN – mit einem internationalen Turnier und einem glanzvollen Ball im Königssaal des Heidelberger Schlosses, und bei der Südamerika-Tournee 1979 machte er sich um den Verein verdient, als er in Buenos Aires die „Hubschrauber-Bar“ entdeckte, in der die Mannschaftskameraden nach drei kräftezehrenden Spielen am Abend ihren Durst stillen und Erdnüsse futtern konnten.

Gerhard "Labu" Sammet anläßlich seiner Auszeichnung zum Ehrenmitglied für 50-jährige Mitgliedschaft im SCN 1902, im Bild rechts.
Gerhard „Labu“ Sammet anläßlich seiner Auszeichnung zum Ehrenmitglied für 50-jährige Mitgliedschaft im SCN 1902 v.l.n.r.: Damaliger Vorsitzender Claus-Peter Bach, Antje Sarna und
die Ehrenmitglieder Wolfgang Skalecki und Gerhard Sammet. Foto: Karl-Heinz Lörch

Gerhard Sammet, Spielführer der badischen und süddeutschen Auswahl in den legendären Nord-Süd-Spielen, bestritt zwischen 1969 (gegen Frankreich) und 1976 (gegen Marokko) 16 Länderspiele für Deutschland. 1972 zählte er in der sagenhaften dritten Reihe neben Kurt Dörr und Dr. Fritz Pfisterer zu den „Helden von Bukarest“, die im Dinamo-Stadion den Europameister Rumänien mit 11:10 Punkten besiegten. Es war keine einmalig gute Leistung, denn eine Woche später unterlagen die Deutschen in Hannover den Franzosen nur mit 0:11.

Gerhard Sammet, der am 12. Februar um 14 Uhr in Weinheim seine letzte Ruhestätte finden wird, hinterlässt seine Ehefrau Christa, seine Tochter Julia und zwei Enkelkinder. Im SCN wird man „Labu“ nie vergessen. CPB