You are currently viewing Der SCN muss sich deutlich steigern – 14:25-Heimniederlage gegen den Tabellenletzten RC Luxemburg

Im einzigen Spiel des Osterwochenendes in der Rugby-Bundesliga zeigte der Sportclub Neuenheim eine blutleere Leistung und verlor mit 14:25 gegen Aufsteiger RC Luxemburg.

Zu Beginn sprach vieles für einen deutlichen Sieg der Neuenheimer. Der SCN presste und schlug aus der anfänglichen Überlegenheit auch regelmäßig Kapital. Der starke Jonathan Katona war mit drei Straftritten erfolgreich und besorgte so eine 9:0-Führung. Doch danach zeigten sich die „Königsblauen“ unin-spiriert im Angriff und nachlässig in der Verteidigung. So kamen die Gäste aus dem Großherzogtum durch einen Straftritt von Max Dozin zu den ersten Punkten. Als die SCN-Spieler mit den Gedanken schon in der Pause waren, lief der starke Yared Ketema an der Außenlinie zum Anschlussversuch ein.

Wer dachte, dies sei Weckruf genug gewesen, sah sich in der zweiten Halbzeit enttäuscht, denn Luxemburg hatte Blut geleckt und übernahm durch einen zweiten schnellen Versuch die Führung. Der tadellos kämpfende Shalva Didebashvili besorgte zwar einen Versuch für Neuenheim, doch mehr sollte den zunehmend erschöpft wirkenden SCN-Akteuren nicht mehr gelingen. Abdoulie Njie vergab die beste Chance auf den erneuten Führungswechsel, danach hatte Luxemburg den längeren Atem und machte kurz vor Schluss durch den dritten Versuch den Deckel auf seinen ersten Bundeligasieg.

Es bleibt ein leicht fader Beigeschmack wegen der Tatsache, dass der RCL in der Drangphase nach dem SCN-Versuch einen bereits ausgewechselten Erste-Reihe-Stürmer wieder einwechselte und danach im Gedränge sicherer stand. Der Spieler, der angeblich aus Verletzungsgründen dafür wieder hinaus ging, wurde allerdings – anders als mehrere andere Akteure – weder auf der Bank behandelt noch zeigte er sonstige Zeichen einer Einschränkung, die den ansonsten regelwidrigen Wechsel erlaubt hätten.

Dieser Trick, um einer Stammkraft eine Verschnaufpause zu verschaffen, darf aber nicht über die Tatsache hinweg täuschen, dass der SCN (14 Tabellenpunkte) in dieser Verfassung den Klassenverbleib noch nicht sicher hat. Der RC Luxemburg (8 Punkte), RK Heusenstamm (9 Punkte) und der TSV Handschuhsheim (10 Punkte) liegen gefährlich nahe. Es wird eine hoch spannende Rückrunde in der Bundesliga Südwest werden.

Die SCN-Vereinsführung wird wegen des möglichen Wechselfehlers keinen Protest einlegen.

SCN: Katona – Hnilicka, M. Strauch, S. Robl, Damaschek – Scheurich, Esadze – B. Strauch (45. Fuchs), Didebashvili, Gräfl – Njie, Wiegandt – Weiss, Heuser, Schiemer.

Schiedsrichter: Blank (Hannover); Zuschauer: 100; Punkte: 3:0 (9.) Straftritt Katona; 6:0 (12.) S Katona; 9:0 (24.) S Katona; 9:3 (36.) S Dozin; 9:8 (40.) Versuch Ketema; 9:15 (41.) V Calmont + Erhöhung Dozin; 14:15 (50.) V Didebashvili; 14:18 (52.) S Dozin; 14:25 (79.) V Patchell + E Dozin; Zeitstrafen: S. Robl (36.)/Vert (45.).

Marten Strauch

Abdoulie Njie

Andreas Gräfl

Fotos: F&S