Ansehnliches Rugby bekamen die 100 Zuschauer des Freundschaftsspiels zwischen dem SC Neuenheim und dem RC Rottweil am 23. August 2014 an der Tiergartenstraße zu sehen. Anlässlich des Neuenheimer Sommerfestes trafen sich die beiden Teams, um eine Woche vor dem Saisonstart ihren Akteuren Matchpraxis zu verschaffen und den Grundstein für einen guten Start in die Bundesliga (SCN) sowie in die zweite Liga (RCR) zu legen.

Trotz des nassen Wetters kamen schnell gute Kombinationen auf beiden Seiten zustande. Die Rottweiler erwiesen sich als der erwartet robuste Gegner und verlangten den Hausherren nicht nur im angeordneten Gedränge alles ab. Auch im offenen Spiel suchten die Schwarzwälder ihr Heil im Angriff und hatten einige schöne Durchbrüche zu verzeichnen. Besonders der junge Rottweiler Verbinder Stephan Holpp zeigte ein gutes Auge für sich auftuende Lücken im Abwehrverbund des SCN.

Dennoch hielt die Heimmannschaft ihr Malfeld sauber, und nach kurzer Eingewöhnungszeit nahm sie das Heft in die Hand. Nach mehreren schnell gespielten Phasen war es Kevin Landsberg, der die Überzahlsituation in Punkte umzumünzen wusste und ins Malfeld eintauchte. Wenig später erhöhte Marten Strauch in ähnlicher Weise; durch die getroffene Erhöhung des guten Kickers Tomás van Gelderen stand es 12:0 nach 15 Minuten. Vor der ersten von drei Pausen (gespielt wurden insgesamt viermal 20 Minuten) gelangen dem RCR die ersten Punkte per Strafkick.

Im zweiten Viertel spielten die Mannschaften noch zehn Minuten auf gleichem Niveau und verbuchten jeweils einen erhöhten Versuch, bevor die größere Spielstärke und individuelle Klasse des SCN sich durchzusetzen begann. Sechs weitere Versuche gelangen zum 59:10-Endstand durch André Fuchs, Sebastian Robl und die an diesem Tag stark aufgelegten Marten Strauch (2) sowie Te Ira Davison (2). Fünf davon wurden erhöht durch van Gelderen.

Einen guten Eindruck hinterließen auch die beiden Neuzugänge der Neuenheimer. Während der Erste-Reihe-Stürmer Schangue Pretorius aus Durban/Südafrika mit physischer Präsenz beeindruckte, überzeugte der als Verbinder eingesetzte Wynston Cameron-Dow aus Perth/Australien als umsichtiger Spielgestalter und -lenker. 

Von Moritz Bayer (RNZ vom 25. 8. 2014)