Die Frauen des SC Neuenheim haben gestern beim diesjährigen Amsterdam Sevens das Finale im Shield-Wettbewerb erreicht und sind dort leider dem Team Netherlands Development unterlegen. Das Endspiel gegen die schnelle holländische Perspektivmannschaft vor über 3.000 Zuschauern(!) im Nationalstadion von Amsterdam ging nach zwischenzeitlicher Führung kurz vor der Halbzeit am Ende deutlich mit 7:29 (7:12) verloren.
Dabei hatte am Samstag alles so gar nicht nach einem Erfolgserlebnis oder gar einer Finalteilnahme der Blauen ausgesehen. Nur sechs Tage nach Ende der 15er-Meisterschaft – praktisch ohne 7er-Vorbereitung – angereist trafen unsere Mädels gleich im ersten Spiel auf den späteren Turniersieger Tribe7s, eine mit australischen und englischen Nationalspielerinnen gespickte Einladungsmannschaft, war beim Endergebnis von 5:42 chancenlos und verlor auch noch Leonie Hollstein im ersten Spiel durch Verletzung.
Auch das nächste Gruppenspiel gegen France University war eine klare Sache für den Gegner, hier zeigten die Neuenheimerinnen allerdings auch die schwächste Leistung im Turnier. Die Gegnerinnen befinden sich in der Vorbereitung auf die Studentenweltmeisterschaften und waren uns in der Organisation und Chancenauswertung klar überlegen. Endstand 47:0 für die Französinnen, spätestens jetzt war klar, was viele Rugbyexperten im Vorfeld vermutet hatten: der Pool 6 war die Hammergruppe der Vorrunde.
Im letzten Spiel traf man dann auf Netherlands Development, dieses Team ist der Unterbau für die Nationalmannschaft und wird professionell auf die Aufgaben in der WSWS vorbereitet. Inzwischen hatten sich die Blauen aber sortiert und boten im letzten Spiel einen starken Kampf auf Augenhöhe, nur durch zwei Konter konnten die Niederländerinnen letztlich mit 17:5 gewinnen.
Am Sonntag ging es damit als Gruppenletzter im Shield-Wettbewerb weiter, hier traf man in der Zwischenrunde auf die Gastgeberinnen vom Amsterdamse AC und die niederländische Einladungsmannschaft Dutchband Paarse Rebellen. Diese waren als Gruppendritte der Vorrunde zwar besser gesetzt als der SCN, hatten aber dennoch das Nachsehen. Inzwischen besser eingespielt konnten unsere Mädels zuerst den AAC (14:5) und dann die Rebellinnen (31:10) schlagen. Jetzt waren der Knoten geplatzt und das Team im Turnier angekommen. Im Halbfinale wurde dann der Utrechtse RC mit 29:0 ganz klar bezwungen.
Und plötzlich standen dann die SCN-Mädels im Finale, nach sechs schweren Spielen und erneut gegen Netherlands Development. Die Finalspiele der Pier- und Shield-Wettbewerbe fanden im Nationalstadion vor vollen Rängen statt. Die große Kulisse beflügelte unsere Mannschaft nochmal, die erste Halbzeit war völlig offen, Spielführerin Elisa Trick konterte die anfängliche Führung der Oranjes mit einem Versuch aus der eigenen Hälfte und Franzi Holpp erhöhte zur zwischenzeitlichen Führung. Erst mit dem Halbzeitpfiff gjngen die Niederlande erneut in Führung, Halbzeitstand 7:12. In der zweiten Hälfte erlahmten dann die Kräfte aber nicht der Wille, auch wenn in den letzten drei Minuten das Ergebnis dann doch noch deutlich ausfiel. Das Team Netherlands Development gewann unter dem Applaus des Publikums den Shield mit 29:7.
Bemerkenswerterweise waren die Endspiele fast komplett mit Teams aus dem Vorrundenpool 6 besetzt, den Pier gewannen im Anschluß mit Tribe7s die Auftaktgegnerinnen des SCN vom Vortag durch einen hohen 40:5-Sieg gegen die Wales Dragons. Letztere hatten im Halbfinale ihr Mühe und Not, die France University mit 10:0 zu schlagen…
Eine tolle Leistung unserer Mannschaft. Herzlichen Glückwunsch!