Der Endspieltag ist am Samstag in Frankfurt am Main: Handschuhsheim gegen HTV im Pokalfinale, HRK gegen Neuenheim im deutschen Endspiel.

Heidelberg. (CPB) Am Samstag wird in Frankfurt am Main zum 93. Mal der deutsche Rugby-Meister ermittelt. Außerdem wird zum 50. Mal der deutsche Pokalsieger gesucht. Auf der prächtigen Anlage des SC Frankfurt 1880 stehen sich um 14 Uhr im Pokalendspiel des Deutschen Rugby-Verbandes (DRV) die beiden Zweitligisten TSV Handschuhsheim und Heidelberger Turnverein gegenüber, die mit dem Erreichen des Finales ihre Rückkehr in die Bundesliga besiegelt haben. Um 16 Uhr geht es um die Krone im deutschen Rugby, wenn der Titelverteidiger Heidelberger Ruderklub und der Herausforderer Sportclub Neuenheim die Klingen kreuzen. Das Programm an der Feldgerichtstraße neben Bundesbank, Hessischem Rundfunk und Hauptfriedhof wird um 12 Uhr durch das Liga-Pokalendspiel zwischen 1860 Bremen und dem Stuttgarter RC komplettiert.Bei diesen Endspielen werden einige Fragen aufgeworfen: Holt der HRK seine vierte deutsche Meisterschaft in Folge und die zehnte insgesamt? Kann der SCN, zum ersten Mal seit 2006 wieder im Endspiel, seinen zehnten Meistertitel erringen? Gelingt dem TSV Handschuhsheim der dritte Pokalerfolg? Und: Holt der HTV seinen ersten Titel überhaupt?

Die am Mittwochabend während der beiden Halbfinals von den insgesamt 1200 Zuschauern heiß diskutierte Frage, warum zwei Endspiele mit vier Heidelberger Vereinen in Frankfurt ausgetragen werden müssten, da es doch auch am Neckar ein in vielen Großveranstaltungen erprobtes Rugby-Stadion gäbe, wurde von DRV-Geschäftsführer Volker Himmer (Hannover) so beantwortet: „Die Organisation einer solchen Veranstaltung bedarf einer langfristigen und sorgfältigen Vorbereitung. Frankfurt hat eine sehr gute Bewerbung abgegeben und das Rennen gemacht.“

Am Mittwoch, beim unerwartet hohen 51:9-Sieg über den TV Pforzheim, hat der HRK unterstrichen, dass er in der Lage ist, sein zwingendes dynamisches Angriffsspiel jedem Gegner aufzuzwingen, auch dem Vizemeister des Vorjahres. Die HRK-Fünfzehn von Trainer Kobus Potgieter hat die Halbfinal-Gala ohne jede Blessur überstanden und konnte sich erlauben, Topspieler wie Ansgar Ruhnau, Rafael Pyrasch oder Thorsten Wiedemann zunächst auf der Ersatzbank zu lassen. Zwar gelten auch im Rugby die Herbergerschen Weisheiten, nach denen jedes Spiel bei 0:0 beginne und erst gespielt werden müsse, bevor der Sieger feststeht, doch mehr als eine klitzekleine Außenseiterchance kann man dem SCN vor dem DM-Endspiel wirklich nicht einräumen.

Dessen Trainer Uwe Schwager ist zu neuen Überlegungen gezwungen, um die beim 32:18-Sieg über die Rudergesellschaft Heidelberg aufgetretenen Probleme im Gedränge und an der Gasse zu beheben und um Zweite-Reihe-Stürmer Willians Portillo zu setzen, der einen Mittelfußbruch erlitten hat. Auch der Einsatz von Stürmer Michael Wiegandt und Schlussmann Marten Strauch wird sich erst am Samstag entscheiden. „Wir wollten ins Finale, das haben wir erreicht. Jetzt wollen wir ein gutes Endspiel spielen“, sagte Uwe Schwager, der aus 1995 weiß, wie köstlich Meisterschaftssekt schmeckt.

Der SCN setzt einen Fanbus ein, der am Samstag um 12 Uhr am Bunsengymnasium abfährt. Anmeldungen nimmt Ramachandra Aithal (Tel. 0172 – 6308025) entgegen.

Gute Nachrichten gibt es für die Anhänger der RGH, denn die beiden verletzt ausgeschiedenen Michael Ahl und Tim Reinhard konnten nach nächtlicher ärztlicher Versorgung ohne bleibende Beeinträchtigungen nach Hause entlassen werden.