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Am kommenden Samstag, dem 13.05.2017, wird im Heidelberger Fritz-Grunebaum-Sportpark das Endspiel um die 30. Deutsche Meisterschaft im Frauenrugby ausgetragen. Der ausrichtende SC Neuenheim trifft dabei auf den ASV Köln. Ankick ist um 14.30 Uhr unter der Leitung von der international erfahrenen Schiedsrichterin Katharina Pickert (SDRV).

Unsere Gäste vom ASV Köln stehen nach der erfolgreichsten Saison in der Vereinsgeschichte zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte in einem DM-Finale und haben als amtierender Deutscher 7er-Meister 2016 jetzt die Chance erstmals den 15er-Titel zu erringen und zumindest für eine Woche bis zum 7er-Endturnier in Hamburg die beiden Titel zu vereinigen.

In der Bundesliga-Hauptrunde hatte der ASV mit einem Bonuspunkt Vorsprung den zweiten Platz vor dem Heidelberger RK belegt. Dabei hatten die Kölnerinnen am letzten Spieltag zwar eine deutliche Niederlage beim Ruderklub erlitten (0:40), aber dafür dann vergangene Woche im Halbfinale auch unter Beweis gestellt, was der Heimvorteil und die Unterstützung der eigenen Fans bringen können. Der Heidelberger RK wurde nämlich nach zwischenzeitlichem Rückstand in der Schlussphase noch ganz knapp mit 20:19 geschlagen und als Titelverteidiger aus dem Rennen geworfen.

Die Zuschauer dürfen im Finale eine konter- und kampfstarke Kölner Mannschaft der Trainer Marco Sermersheim und Morne Laubscher erwarten, die über spektakuläre Einzelspielerinnen verfügt und bis zur letzten Sekunde ihre Chancen suchen wird. Haklerin Carmela Welge muss nach einer Verletzung im Halbfinale für das Wochenende wohl wie die bereits seit Wochen verletzten Nationalspielerinnen Julia Peters und Laryssa Stone passen, ansonsten kann Köln wie letzte Woche auf einen Kader von 26 Spielerinnen zurückgreifen und aus dem Vollen schöpfen. Peters und Stone hätten wie die wichtige ASV-Centerin Lisa Kropp im Gegensatz zu den anderen Teamkameradinnen bereits reichlich Endspielerfahrung, waren gemeinsam mit dem Heidelberger RK vielfache Deutsche Meisterinnen. Eckdreiviertel Mette Zimmat war mit INEF Barcelona 2016 spanische Meisterin.

Der SC Neuenheim hat überhaupt erst fünf Endspiele in der Geschichte des deutschen Frauenrugbys verpasst und hat dabei zwölf deutsche Meisterschaften errungen und ist damit Rekordmeister. Der letzte Titel datiert allerdings aus dem Jahre 2009, seither gab es in den vergangenen sieben Jahren bei sechs Endspielteilnahmen jeweils Niederlagen gegen den Rekordmeister Heidelberger RK mit seiner goldenen Generation. Auch ist das aktuelle SCN-Team ein anderes als die Meisterteams vergangener Zeiten, nur fünf Spielerinnen aus dem 30er-Kader haben schon einmal eine Meisterschaft gewinnen können: Lisa Bohrmann, Julia Rettig, Franziska Straub und Elisa Trick waren schon 2009 mit dem SCN Meister, die damals blutjunge Sandra Eckert war außerdem sogar schon 2004 im damaligen Meisterteam dabei. Alle anderen Spielerinnen träumen wie die meisten ihrer Kontrahentinnen aus dem Rheinland von ihrer ersten deutschen Meisterschaft.

In dieser Saison ist der SCN bislang ungeschlagen und hat überhaupt erst einmal Probleme gehabt, eben im Dezember beim relativ knappen Auswärtsspiel (15:12) in Köln, als man mit erheblichen Personalsorgen auf der Hintermannschaft angereist war. Am Ende aber wurde der erste Platz in der Bundesliga belegt und vergangene Woche das Halbfinale gegen den FC St. Pauli mit einer tollen Mannschaftsleistung mit 101:5 gewonnen, ohne dem einstigen Dauerrivalen eine Chance oder einen Zweifel an den eigenen Ambitionen zuzulassen.

Die SCN-Trainer Kay Kocher, Peter Schatz und Marcus Trick können zum Saisonfinale auf einen Mannschaftskader zurückgreifen, der an Qualität und Breite seinesgleichen sucht: 28 der 32 Spielerinnen im Kader haben sich einsatzfähig gemeldet und wollen gemeinsam den Titel gewinnen. Man darf auf die finale Aufstellung gespannt sein, sicher ist aber, dass das SCN-Team in jedem Fall eine Mannschaft aufs Feld bringt die zum Titelgewinn befähigt und auf jeder Position stark besetzt und für das Endspiel leicht favorisiert ist. Die bedauerlichen Ausfälle der Erste-Reihe-Stürmerinnen Noemi Mager und Hannah Ruff können kompensiert werden.

SCN Frauen 17 09 2016

Bild: Unsere Mannschaft will endlich eine Meisterschaft gewinnen. (Fotos: Karlheinz Lörch)

Trainer Peter Schatz freut sich auf das DM-Finale: „das ganze Jahr haben wir hart gearbeitet und jetzt ist es soweit, unsere Spielerinnen brennen auf dieses Spiel und wollen die Meisterschaft gewinnen. Dabei wissen sie aber, was eine Favoritenrolle im Vorfeld dann auf dem Feld wert ist: nämlich gar nichts, solange man ihr nicht gerecht wird. Daher erwarte ich eine sehr konzrentrierte und disziplinierte Einstellung unserer Mannschaft. Wir sind jetzt mal dran!“

Beide Mannschaften freuen sich auf zahlreiche Zuschauer und Unterstützer. Das Stadion öffnet bereit um 12 Uhr seine Tore, der Eintritt für ganz großes Kino kostet Erwachsene 10 Euro und Jugendliche bis 18 Jahren genießen freien Eintritt.

Der Kader des SC Neuenheim für den Kampf um die Deutsche Meisterschaft 2017:

Lisa Bohrmann, Uli Borchardt, Johanna Carter, Zoe Chioato, Anja Czaika, Zoe Dickhaut, Sandra Eckert, Marlis Gerigk, Steffi Gruber, Amelie Harris, Leonie Hollstein, Franziska Holpp, Sylvia Kling, Eva Laucht, Dilek Menekse, Jessi Neues, Lea Predikant, Maxime Rath, Julia Rettig, Denise Rottmann, Lisa Parmetler, Anne-Liese Schömer, Laura Schwinn, Jacqueline Späth, Franziska Straub, Elisa Trick, Julia Wich-Schwarz, Monica Yee.