Im Derby der „Lieblingsgegner“ Neuenheim und Handschuhsheim setzten sich diesmal die „Löwen“ dank eines späten Straftritts von Benjamin Oluoch (78. Minute) denkbar knapp mit 18:17 durch. Das hart umkämpfte Spiel entwickelte sich zunächst für die „Königsblauen“, als Jonathan Katona einen schönen Angriff mit dem ersten Versuch vollenden konnte. Auch auf die ersten TSV-Punkte von Oluoch vom Kickhütchen hatte der SCN die richtige Antwort parat, und Valentin Heuser legte zum zweiten Mal im Malfeld der Handschuhsheimer ab. Doch die „Löwen“ kamen kampfstark zurück, als Lukas Rosenthal nach einem Gassenpaket den Ball im „TSV-Eck“ über die Linie wuchtete.
Die „Löwen“ hatten Blut geleckt und legten nach: Der kurz zuvor eingewechselte Paul Schüle tankte sich nach einem schnell angespielten Strafkick ins Malfeld und brachte seine Mannschaft mit 15:14 in Führung. Wie so oft war das Derby aber kein Ort für Menschen mit schwachem Herz. Denn nun konterte Neuenheim und war nach dem Strafkick Thomás van Gelderens (76.) drauf und dran, sich erneut den Sieg zu sichern.
Doch Handschuhsheim hatte noch eine Patrone im Lauf. Mit wütenden Angriffen erkämpfte sich der TSV die Chance, zu den Stangen zu setzen. Oluoch behielt die Nerven und krönte seine bärenstarke Debütsaison für den TSV mit dem siegbringenden Treffer. Die gut 600 Zuschauer spendeten beiden Seiten den verdienten Applaus und bewiesen, dass die „Mutter aller Derbys“ im deutschen Rugby nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat.
Während der TSV Handschuhsheim durch die tolle Leistung auf den starken vierten Tabellenplatz sprang, muss der SCN den bitteren Gang in die Relegation antreten. Dort trifft der SCN am 24. oder 25. Juni auswärts auf den Verlierer des Zweitliga-Endspiels vom 17. Juni. Dieses werden die Sieger der Partien Neckarsulmer SU – TSG Hausen und RC Aachen – StuSta München bestreiten. Die beiden Aufstiegsrelegations-Playoffs finden am 10. Juni statt.
Fest steht bisher, dass der RC Luxemburg absteigt und vom Gewinner der Aufstiegsfinals ersetzt wird. Ob sich eine zweite Änderung in der Besetzung der Bundesliga Süd/West ergibt, hat der SCN in der eigenen Hand. In der Nord/Ost-Staffel stieg der deutsche Rekordmeister TSV Victoria Linden nach einer Horror-Saison direkt ab.
SC Neuenheim – TSV Handschuhsheim 17:18 (7:0), SCN: Becker – Katona, M. Strauch, Robl, Damaschek – Klewinghaus, Scheurich – van Gelderen, Davison, Fuchs (8. Heuser) – Schneider, Wiegandt – Weiss, B. Strauch, Landsberg (72. Kunzmann).
TSV: Schmitt – Jäger, Badelt, Ayachi (40. von Haken), Oluoch – Leimert, Stöhr – Hartmann, Hug (61. Bayer), Spies – Rosenthal, El-Chami (70. Müller) – Martel (78. Sacksofsky), Wetzel, Bender (61. Schüle).
Schiedsrichter: Boylan (Karlsruhe); Zuschauer: 600; Punkte: 7:0 (31.) V Katona + E van Gelderen; 7:3 (43.) S Oluoch; 14:3 (45.) V Heuser + E van Gelderen; 14:10 (58.) V Rosenthal + E Oluoch; 14:15 (68.) V Schüle; 17:15 (76.) S van Gelderen; 17:18 (78.) S Oluoch; Zeitstrafe: Robl (55.).⋌momo