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Frauen des HRK nach der 7:14-Niederlage zum fünften Mal in Folge deutscher Meister

Von Moritz Bayer (RNZ)

Durch einen knappen, aber letztendlich verdienten 14:7 (3:0)-Sieg über den SC Neuenheim entschied der Heidelberger Ruderklub das Endspiel der deutschen Frauenrugby-Meisterschaft für sich und fuhr den fünften Titel in Serie ein. Bis zuletzt war es spannend an der Tiergartenstraße, denn die SCN-Damen lieferten den Titelverteidigern einen großen Kampf und machten das Finale zu einem Aushängeschild für das deutsche Frauenrugby. Gut 350 Zuschauer hatten trotz des regnerischen Wetters den Weg auf den „Museumsplatz“ gefunden und sorgten für eine tolle Kulisse. Der SCN, der als Tabellenerster in die Partie gegangen war, legte ohne Abtasten los und setzte sich in der Anfangsphase in der Hälfte des HRK fest. Dieser hatte alle Hände voll zu tun, um den „Königsblauen“ Punkte zu verwehren. Einige schön herausgespielte Chancen vergab der SCN durch unsauber gespielte Bälle oder Vorwürfe. Ein Umstand, der sich später im Spiel rächen sollte. Nachdem der Meister die lange Drangphase heil überstanden hatte, begannen die HRK-Spielerinnen, ihre gefürchteten Kombinationen aufzuziehen. Es entwickelte sich ein ansehnliches Spiel.

Während der SCN im Gedränge stark war, zeigte der HRK flüssiges Angriffsspiel von sicheren Gassen aus. Alleine die Punkte wollten nicht fallen. Erst kurz vor der Halbzeit führte ein Durchbruch des HRK zu Unordnung in der Defensive der Gastgeberinnen, nur mit höchster Mühe verhinderten sie den drohenden Versuch regelwidrig. Den Strafkick nutzte Lisa Kropp und brachte ihr Team mit drei Punkten auf die Anzeigetafel. Fast wäre dem SCN der direkte Konter gelungen, doch abermals scheiterten die Bemühungen am rutschigen Ball, während im Zentrum der HRK dicht machte. So ging es mit der knappen Führung des Meisters in die Pause. Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischte der HRK. In der 43. Minute konnte Lisa Kropp erneut per Straftritt punkten und die Führung auf 6:0 ausbauen. Doch dann schlug der SCN zurück: Unter Druck brauchte die HRK-Kickerin zu lange, um den Ball loszuwerden, sodass Lisa Bohrmann, die an diesem Tag beste Neuenheimerin, ein krachendes Tackling setzen konnte. Geistesgegenwärtig warf sie sich auf den im Malfeld liegenden Ball und verkürzte auf 6:5. Da auch die Erhöhung durch Leonie Hollstein saß, ging der Herausforderer mit 6:7 in Führung. Wer aber auf gespannte Nerven beim HRK gehofft hatte, wurde wenig später eines Besseren belehrt. Eine kleine Lücke wurde eiskalt genutzt, Laryssa Stone vollendete den Versuch im Sprint, und der Meister war wieder in Front. Zwanzig Minuten vor Schluss erhöhte Kropp auf 14:7. Der SCN benötigte nun einen erhöhten Versuch zum Ausgleich und rannte ein ums andere Mal wütend an. Doch verbissen verteidigte der HRK seine Führung, mehrfach zeichnete sich Schlussspielerin Jana Eisenbeiß als sicherer Rückhalt aus. Zusehends schwanden gegen Ende auch die Kräfte des SCN, sodass der alte und neue Meister sich die Krone auch im Jahr 2014 aufsetzte. Nach der Siegerehrung durch Gert Bartmann, dem Sportchef der Stadt Heidelberg, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Ein glücklicher HRK-Trainer Alfred Jansen meinte, in der „Erfahrung und etwas besseren Fitness“ den entscheidenden Faktor ausgemacht zu haben. Die war auch nötig, denn das Feiern dauerte verdientermaßen auch etwas länger.

SCN: Rausch – Gruber, Parmetler, Bohrmann, Deeva – Hollstein, Holpp – Wich-Schwarz, Trick, Carter – Schömer, Rettig – Byrne, Ruff, Reingruber (65. Predikant). HRK: Eisenbeiß – L. Stone, Heß, Kropp, Trauth – Dier, Treiber – Peters, Smit, Ünlü (71. Eichhorn) – Schmitt, Amberger – Jansen, Maral, Kempter. Punkte: 0:3 (37.) Straftritt Kropp; 0:6 (43.) S Kropp; 7:6 (48.) Versuch Bohrmann + Erhöhung Hollstein; 7:11 (52.) V Stone; 7:14 (61.) S Kropp; Schiedsrichterin: Pickert (Marburg); Zeitstrafen: Rausch (44.)/Peters (57.), Treiber (64.).

 

140510_Lisa Bohrmann

140510 Siegerehrung

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