Es hat nicht zur Meisterschaft gereicht: unsere SCN-Mädels unterliegen in einem dramatischen DM-Endspiel gegen den Serienmeister Heidelberger RK mit 7:10 (Halbzeitstand 0.0). Dabei boten die beiden Teams den 600 Zuschauern bei mörderischen Temperaturen einen echten Thriller, der erst in der Nachspielzeit entschieden wurde. Unsere Mannschaft hatte sich unter der Woche akribisch auf die schwere Aufgabe vorbereitet und bot dem Favoriten von Beginn an ein Kampfspiel auf Augenhöhe, bei dem am Ende die bessere Chancenverwertung den Ausschlag gab.

Das Finale der beiden Lokalrivalen wurde nach einer Schweigeminute für den verstorbenen Sportkameraden Friedrich Frauenfeld (TSV Handschuhsheim) angepfiffen und wogte nach einer nervösen Anfangsphase hin und her, zunächst hatte der HRK eine Drangphase, setzte sich in unerer Hälfte fest und wurde nur durch die eisenharte Verteidigung und harte Tacklings vom Punkten abgehalten. Dann konnte sich unsere Mannschaft befreien und das Spiel drehen, spielte dann fast 20 Minuten stark auf, ohne jedoch mehrere Einlaufchancen in der gegnerischen 22-Meterzone zum Versuch nutzen zu können. So stand es zur Halbzeit 0:0 und die Spannung stieg.

In der zweiten Hälfte ein ähnliches Bild: der HRK begann stark und legt schliesslich einen Versuch durch Frederike Kempter. Dann waren wieder unsere Mädels am Zug, warfen alles in die Waagschale und wurden in der Schlussphase endlich auch mit einem Versuch durch Eva Laucht belohnt. Als Johanna Carter die Erhöhung gelang, schien der Karl-Ehrmann-Pokal auf einmal – auch den drei Zeitstrafen gegen unser Team zum Trotz – ganz nah zu sein. Eben jener Karl Ehrmann hätte aber wie Friedrich Frauenfeld – sie mögen beide in Frieden ruhen – seine Freude gehabt an der unglaublich spannenden Schlussphase dieses Spieles. Es war eben zu keinem Zeitpunkt entschieden, erst nachdem der HRK in Überzahl durch Johanna Hacker nach schnellem Anspiel eines Straftrittes einen zweiten Versuch in der 87. Minute legte und dann noch die letzten wütenden Angriffswellen unserer Mannschaft erfolglos geblieben waren, wurde das Spiel abgepfiffen. Aus und vorbei, es hatte nicht sollen sein…

Trotz der Niederlage bleibt aber ein tolles Spiel, auch und gerade eben von unserer Mannschaft, die unter ganz schwierigen Vorzeichen in dieses Spiel gegangen war. Vor allem der Neuenheimer Sturm entschädigte die Fans für zuletzt schwankende Leistungen mit knallhartem Spiel und großem Selbstbewusstsein. Die erste Reihe mit Jenny Reingruber, Hannah Ruff, Marlis Gerigk und der eingewechselten Katharina Schädlich erarbeitete dabei Vorteile am Gedränge und zeigte eine tadellose Leistung im offenen Spiel. Auf der zweiten Reihe hatten die Trainer mit dem Einsatz der U18-Spielerinnen Zoe Dickhaut und Anne-Liese Schömer ganz auf die Jugend gesetzt, die dieses Vertrauen mit einem tollen Spiel belohnte. Auch an der Gasse war unsere Mannschaft im Vergleich zu den vorherigen Spielen verbessert. Die dritte Sturmreihe mit Julia Wich-Schwarz, Anja Czaika und Julia Rettig schliesslich war omnipräsent und überzeugte offensiv und defensiv.

Halbspielerin Franzi Holpp wird immer wertvoller und kurbelte das Spiel unserer Hintermannschaft kräftig an, während Spielführerin Johanna Carter vorbildlich das Spiel über Ihre starken Innen Sandra Seelinger und Lisa Parmetler vortrug. Die Aussen Lea Predikant und Anna Deeva verteidigten bärenstark, ebenso die eingewechselte Sophie Yu. Allen dreien hätte man nur in der Chancenverwertung noch ein wenig mehr Fortune gewünscht. Schlussspielerin Eva Laucht setzte kurz vor der eigenen Mallinie das härteste Tackle des ganzen Spieles und setzte offensiv viele Akzente.

Die Trainer haderten natürlich nach dem Spiel wie die Spielerinnen mit dem bitteren Endergebnis, waren aber mit ihrem Team hoch zufrieden. „Alle 22 Spielerinnen im Kader haben wirklich alles versucht, dieses Spiel zu gewinnen und unser Kampfgeist und die Moral waren herausragend!“ lobte Peter Schatz mit etwas Abstand, „Wir können stolz auf unsere Mannschaft und die gezeigte Leistung sein, auch wenn die Niederlage umso schmerzlicher ist. Glückwunsch an den HRK, der seine Chancen genutzt und damit letztlich auch verdient gewonnen hat. Aber wir werden es nächstes Jahr wieder versuchen“. So sei es!

So spielte unsere Mannschaft: 1 Jenny Reingruber 2 Hannah Ruff (60. Katharina Schädlich) 3 Marlis Gerigk 4 Anne-Liese Schömer 5 Zoe Dickhaut 6 Julia Wich-Schwarz 7 Anja Czaika 8 Julia Rettig 9 Franziska Holpp 10 Johanna Carter (c) 11 Lea Predikant 12 Sandra Seelinger 13 Lisa Parmetler 14 Anna Deeva-Hug (55. Sophie Yu) 15 Eva Laucht. Reserve: Zoe Dickhaut, Dilek Menekse, Maxime Rath, Amelie Stankovic, Elisa Trick.

Punkte: Eva Laucht (1V) und Johanna Carter (1E).