Der RC Boitsfort, renommierter Finalgegner des Heidelberger Spitzenteams, hat sein letztes Gruppenspiel beim Bundesliga-Zweiten SC Neuenheim mit 17:20 (14:10) verloren, im Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften aber großen Ehrgeiz, gute Fitness und feine Spielkultur gezeigt. 250 Zuschauer auf dem „Museumsplatz“ an der Tiergartenstraße sahen ein schnelles und sehr intensives Spiel, das der SCN aufgrund seiner guten inneren Einstellung und seines Kampfgeistes nach einer starken zweiten Halbzeit verdient gewonnen hat.
Die Neuenheimer ließen sich vom Angriffswirbel der Belgier beeindrucken und gerieten nach technischen Fehlern durch drei Straftritte von Sébastien Guns bis zur 17. Minute mit 0:9 in Rückstand. Es zeichnete die SCN-Fünfzehn von Trainer Uwe Schwager und Teammanager Robert Chandler allerdings aus, dass es die Ruhe bewahrt und nie aufgibt. Shalva Didebashvilis Versuch, der mit Unterstützung aller Stürmer glückte, war das Signal zu einer guten Aufholjagd, die allerdings durch einige ärgerliche Handlingfehler erschwert wurde. „Wir hatten kalte Finger“, sagte Kapitän Lars Eckert, was bei sibirischer Kälte am Ostersamstag kein Wunder war.
Die Neuenheimer legten bei ihrem Sturmlauf auf das Deutsche Rugby-Sportmuseum einen weiteren Versuch durch Didebashvili und bedankten sich bei ihrem Kickspezialisten Tomás van Gelderen für zehn Kickpunkte. Der Innendreiviertel aus Argentinien traf mit beiden Erhöhungen und zwei Straftritten. Boitsfort erzielte einen Versuch durch Erste-Reihe-Stürmer Demo Franquin, Guns brachte in der 64. Minute einen vierten Straftritt ins Ziel und hatte sein Pulver dann verschossen.
Boitsfort hatte mit Spielmacher Sébastien Guns, den Dritte-Reihe-Stürmern Corentin Lecloux und Denis Eppe und den Dreivierteln Eliott van Trappen, Guillaume Brebant und Kevin Dams sechs Nationalspieler in ihren Reihen, die am 16. März in Sotchi bei der höchst ehrenvollen 32:43-Niederlage Belgiens gegen Russland mitgewirkt hatten.
Der SCN hatte seine besten Spieler in den Stürmern André Fuchs, Paul Weiss, Oscar Merino und Pascal Drügemöller und den Innendreivierteln Lars Eckert und Tomás van Gelderen, die mit Verbinder Sam Harris
eine dichte Abwehrmauer bildeten. Luca Hoffmann aus dem Talentschuppen gab sein Debüt.
SC Neuenheim – RC Boitsfort 20:17 (10:14), SCN: M. Strauch – Engelbrecht, van Gelderen, Eckert, S. Paine (55. Hoffmann) – Harris, O. Paine – Taylor, Drügemöller, Didebashvili – Landsberg (69. da Fonseca), Merino (53. Portillo) – Weiss, Sanadiradze, Fuchs.
Schiedsrichter: Veldhuizen (Niederlande); Seitenrichter: Faassen und Hauskamp (Niederlande); Zuschauer: 250; Punkte: 0:3, 0:6, 0:9 (6., 10., 17.) Straftritte Guns; 7:9 (25.) Versuch Didebashvili und Erhöhung van Gelderen; 7:14 (28.) Versuch Franquin; 10:14 (40.) Straftritt van Gelderen; 10:17 (64.) Straftritt Guns; 17:17 (69.) Versuch Didebashvili und Erhöhung van Gelderen; 20:17 (80.) Straftritt van Gelderen.
Niederlande Süd – SC Frankfurt 1880 ⋌44:17
Abschlusstabelle: 1. RC Boitsfort 16 Punkte; 2. SC Neuenheim 14; 3. Niederlande Süd 9; 3. RRC Kituro Schaerbek 5; 5. SC Frankfurt 1880 4.