In der Meisterrunde der Rugby-Bundesliga Süd fanden am Samstag drei Spiele statt. Die drei unterlegenen Mannschaften erzielten dabei zusammen elf Punkte. Die drei siegreichen Teams sammelten gemeinsam 366 Punkte ein. Da solche Resultate nach dem bisherigen Saisonverlauf zu befürchten waren, schenkten sich viele Rugby-Fans den Weg zum Sportplatz und genossen die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings andernorts. Bei den Heimspielen des deutschen Meisters Heidelberger Ruderklub und des Tabellenzweiten Sportclub Neuenheim schauten jeweils hundert Zuschauer zu. Mit deren Obolus kann man nicht einmal das im Rugby übliche späte Mittagessen nach dem Match bezahlen…
Zum Sport: Der HRK gewann gegen den Tabellenvorletzten ASV Köln mit 129:0 (76:0) Punkten und erzielte dabei 21 Versuche durch Jacobus Otto (5), Jarrid Els (3), Raynor Parkinson (3), Steffen Liebig (2), Ansgar Ruhnau (2), Thorsten Wiedemann, Erkut Leventdurmus, Patrick Schliwa, Christopher Kleebauer, Christian Röhrig und Arthur Zeiler. Wiedemann erzielte mit zwölf Erhöhungen weitere 24 Punkte. Die Kölner gaben sich in der Verteidigung viel Mühe, wirkten aber manchmal hilflos und waren in allen Aktionen viel zu langsam. Das schmerzt in einem Klub, der mit Manfred Germar einst den schnellsten Mann der Welt als Athleten und Präsidenten hatte. Germar lief 1958 in 20,6 Sekunden 200-m-Weltrekord.
Eine weniger prominente Tradition hat der RC Mainz, der beim SC Neuenheim mit 114:6 (50:3) Punkten nur wenig preiswerter davonkam. Es sind ja wirklich keine schlechten Sportler, die von dieser technisch, taktisch und im Zusammenspiel hoffnungslos unterlegenen Mannschaft aufs Feld geschickt wurden. Aber es fehlt den Mainzern ganz viel Erfahrung, Dynamik und Matchhärte, weshalb es von den Verantwortlichen im Deutschen Rugby-Verband (DRV) auch sehr gefährlich ist, Mannschaften mit so eklatanten Leistungsunterschieden in einer Liga gegeneinander spielen zu lassen.
Das SCN-Team spielte bei weitem nicht in Bestbesetzung und mit voller Kraft und erzielte dennoch neben einem von Schiedsrichter Florian Forstmeyer zuerkannten Strafversuch 17 herausgespielte Versuche durch Michael Wiegandt (4), Shalva Didebashvili (4), Marten Strauch (3), Pascal Drügemöller (2), Sam Paine, Oscar Merino, Giovanni Engelbrecht und Lars Eckert, von denen Tomás van Gelderen zwölf erhöhte.
Bundesminister Dirk Niebel, der seinen 50. Geburtstag in Heidelberg feierte, unterstützte den SCN gemeinsam mit seinem Sohn Lion und regte als Schirmherr des DRV die Rückkehr zu einer echten Leistungs-Bundesliga an. In diesem Moment gewann der TV Pforzheim in Heusenstamm mit 123:5 Punkten.
SC Neuenheim – RC Mainz 114:6 (50:3), SCN: M. Strauch – Engelbrecht (59. W. Smit), van Gelderen, Eckert, S. Paine – Harris, Damaschek – Didebashvili, Wiegandt, Taylor – Merino, Portillo (52. Landsberg) – Fuchs (41. M. Trick), B. Strauch, Drügemöller.
Schiedsrichter: Forstmeyer (Heidelberg); Zuschauer: 100; Punkte: 5:0 (3.) V Wiegandt; 12:0 (7.) V Didebashvili + E van Gelderen; 12:3 (11.) Straftritt Pairet; 19:3 (14.) V M. Strauch + E van Gelderen; 24:3 (16.) S. Paine; 31:3 (19.) V Wiegandt + E van Gelderen; 36:3 (23.) V Didebashvili; 43:3 (28.) V Merino + E van Gelderen; 50:3 (31.) V Didebashvili + E van Gelderen; 57:3 (43.) V M. Strauch + E van Gelderen; 64:3 (46.) Strafversuch + E van Gelderen; 71:3 (48.) V M. Strauch + E van Gelderen; 76:3 (52.) V Engelbrecht; 83:3 (53.) V Drügemöller + E van Gelderen; 90:3 (59.) V Wiegandt + E van Gelderen; 95:3 (61.) V Didebashvili; 100:3 (66.) V Wiegandt; 107:3 (71.) V Eckert + E van Gelderen; 114:3 (75.) V Drügemöller + E van Gelderen; 114:6 (80.) Straftritt Pairet.