In der Frauen-Bundesliga setzte Vizemeister SC Neuenheim das nächste Ausrufezeichen. Voller Selbstvertrauen aus dem Sieg gegen Meister Heidelberger RK, gelang nun ein 112:0-Kanterssieg (Halbzeitstand 41:0) in München. Die Mannschaft des MRFC war in allen Belangen überfordert und hatte den Dauerangriffen der Neuenheimerinnen vor allem in der zweiten Hälfte der Partie nichts mehr entgegen zu setzen. Unser Team kam zu insgesamt 18 Versuchen durch Johanna Carter, Anja Czaika, Steffi Gruber(5), Amelie Harris, Eva Laucht(2), Maxime Rath(2), Julia Rettig(5) und Laura Schwinn. Laura Schwinn steuerte außerdem noch 11 Erhöhungen bei. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass Julia Rettig in der ersten Halbzeit ein Hattrick gelang, Steffi Gruber gelang ein Zweiter in der zweiten Halbzeit.
Unsere Trainer Peter Schatz und Marcus Trick hatten das Team im Vergleich zum Derbysieg auf zahlreichen Positionen verändert, um Stammkräfte für das schwere Auswärtsspiel in Köln zu schonen. So hatten unter anderem die Nationalspielerinnen Lisa Bohrmann, Leonie Hollstein, Sylvia Kling und Monica Yee die Auswärtsreise nach Bayern auf Geheiß der Trainer gar nicht erst angetreten. Dafür stand dann Prop Noemi Mager bei Ihrem Debut für den SCN gleich in der Startformation, auf der zweiten Reihe wirkten diesmal Dilek Menekse und Jacqueline Späth. Auf den Außenbahnen starteten Maxime Rath und Denise Rottmann, Youngster Laura Schwinn gab den Schluss.
Zum Beginn agierte unsere umgestellte und stark verjüngte Truppe recht verhalten und undiszipliniert. Man merkte in der ersten Halbzeit deutlich, dass es im Kollektiv nicht auf Anhieb harmonierte, obwohl wir auf jeder einzelnen Position dem Gegner überlegen waren. Während die jungen Spielerinnen nicht selbstbewusst genug auftraten, versuchten es die Erfahrenen zu oft mit der individuellen Brechstange. Dies wirkte sich schon nahezu chaotisch auf unser Spielsystem aus und so waren die Punkte in dieser Phase eher den limitierten Möglichkleiten der Münchnerinnen zu verdanken, als unserem überlegenen Spiel als Mannschaft. Es gab also trotz der komfortablen Halbzeitführung gegen die brav kämpfenden Münchnerinnen einige konstruktive Kritik von den Trainern zum Pausentee.
Im zweiten Durchgang kamen unsere Mädels dann doch – neu inspiriert – so richtig gut ins Spielsystem und überrollten die Gastgeberinnen förmlich, über 70 Punkte in vierzig Minuten waren die Folge. Damit waren dann auch die Herren Schatz und Trick zufrieden und verteilten Lob in verträglichen Dosen. „Wir haben das heute sehr gut gelöst, einen hohen Sieg mit Bonuspunkt ohne Verletzte errungen,“ freute sich Peter Schatz, „mehr war nicht möglich und auch nicht erforderlich. In der hersten Halbzeit hat es noch ein bischen geholpert, die zweite Halbzeit war sehr ordentlich!“
Am kommenden Samstag, dem 21. November 2015, geht es zum letzten Auswärtsspiel des Jahres nach Köln gegen den dortigen ASV. Wieder ein Topspiel, die Kölnerinnen haben bisher nur knapp gegen den HRK verloren und stehen damit sehr aussichtsreich auf Tabellenplatz drei. Es bleibt also spannend!
Bild: SCN-Sturmführerin Julia Rettig gelang ein Hattrick gegen den München RFC. (Foto: Karl-Heinz Lörch)
So spielte der SCN: 1 Noemi Mager 2 Marlis Gerigk 3 Danielle Loomis 4 Dilek Menekse 5 Jacqueline Späth Yee 6 Anja Czaika 7 Amelie Harris (45. Anne-Liese Schömer) 8 Julia Rettig 9 Julia Wich-Schwarz 10 Johanna Carter 11 Maxime Rath 12 Eva Laucht 13 Steffi Gruber 14 Denise Rottmann 15 Laura Schwinn.
Ergebnis München RFC – SC Neuenheim 0:112 (0:41); Zuschauer: 50; Punkte: 0:7 (5.) Versuch E. Laucht + E L. Schwinn; 0:12 (11.) V A. Czaika; 0:17 (17.) V S. Gruber; 0:22 (20.) V J. Rettig; 0:29 (33.) V S. Gruber + E L. Schwinn; 0:34 (38.) V J. Rettig; 0:41 (40.) V J. Rettig + E L. Schwinn; 0:49 (42.) V S. Gruber + E L. Schwinn; 0:55 (48.) V A. Harris + E L. Schwinn; 0:60 (52.) V L. Schwinn; 0:65 (57.) V M. Rath; 0:70 (59.) V E. Laucht; 0:77 (63.) V M. Rath + E L. Schwinn; 0:85 (66.) V J. Rettig + E L. Schwinn; 0:91 (70.) V J Carter + E L. Schwinn; 0:98 (73.) V S. Gruber + E L. Schwinn; 0:105 (76.) V J. Rettig + E L. Schwinn; 0:112 (79.) V S. Gruber + E L. Schwinn. Gelbe Karten: – / 68. M. Gerigk.