Am Samstag verbesserte sich der Sportclub Neuenheim durch einen 28:41 (19:18)-Sieg beim deutschen Vizemeister TV Pforzheim in der Bundesliga Süd auf den zweiten Platz hinter dem HRK und startet am kommenden Wochenende mit einem Heimspiel gegen den West-Gruppendritten RC Mainz in die Bundesliga-Meisterrunde.

Was die beiden gleichwertigen Mannschaften vor 250 begeisterten Zuschauern – unter ihnen Helmut Sickmüller (Wurmberg), der Vizepräsident des Badischen Sportbundes Nord und des Badischen Fußball-Verbandes – im Eutinger Tal zeigten, würde Alfons Schuhbeck mit einem verschmitzten Lächeln so kommentieren: „Do konnst net meckern.“ Das gilt als höchstes Lob des Münchener Starkochs.

Die beiden Teams lieferten sich über die vollen 80 Minuten ein Hochgeschwindigkeitsspiel voller Rasse, Klasse und Fairness und ließen den Ball wie am Schnürchen laufen. Dafür, dass die beiden SCN-Trainer Uwe Schwager und Robert Chandler eine völlig neu formierte Mannschaft in die Saison geschickt haben, klappte das Zusammenspiel im sechsten Match schon ausgezeichnet. Gemeinhin muss man einer frischen Formation 20 bis 25 Spiele zugestehen, bis sich die Abläufe automatisiert haben.

Die Pforzheimer, pausenlos angetrieben von einem Mustafa Güngör in Topform, gingen durch drei Versuche von Fabian Broughton, Russel Kupa und Josh Fisiiahi mit 19:6 (25. Minute) in Führung, spielten dann aber technisch undiszipliniert und mussten Zeitstrafen von Klaus Mainzer und Ionel Opera verkraften. Nun drehten die Neuenheimer gewaltig auf und rissen erst die Führung und schließlich den kaum noch für möglich gehaltenen Sieg an sich. Die fünf Versuche durch das Kollektiv der Stürmer nach einer Gasse, den flinken Außendreiviertel Sam Paine, den ebenso wuchtigen wie trickreichen Sturmführer Craig Green, den energisch nachsetzenden Kapitän Lars Eckert und den 50-m-Sprint des Erste-Reihe-Stürmers Senzo Ngubane ergaben die optimale Ausbeute von fünf Wertpunkten. Tomás van Gelderen traf mit zwei Erhöhungen und drei Straftritten, Jacob Scheurich mit dem Straftritt zum entscheidenden 28:36 drei Minuten vor Schluss.

Bundesliga Süd, TV Pforzheim – SC Neuenheim 28:41 (19:18),

Pforzheim: Schulz – Broughton, Bachhofer, Te Huain, Soteras-Merz – Kupa, Güngör – Glissing (34. Schwarz), May, Willis – Fisiiahi, Herrmann – Mainzer, Opera, Mihaila (48. Fullen).

Schiedsrichter: F. Himmer (Hannover 78); Zuschauer: 250;

SCN: M. Strauch – Güllübag, van Gelderen (74. Engelbrecht), Eckert, S.Paine – O. Paine, Scheurich – Taylor, Green, Drügemöller – M. Trick (1. Landsberg, 70. Portillo), Wiegandt – Fuchs, Sanadiradze (55. Weiss), Ngubane.

Punkte: 7:0 (13.) Versuch Broughton und Erhöhung Te Huian; 7:3 (15.) Straftritt van Gelderen; 14.3 (19.) Versuch Kupa und Erhöhung Te Huian; 14:6 (20.) Straftritt van Gelderen; 19:6 (25.) Versuch Fisiiahi; 19:11 (38.) Versuch Stürmerkollektiv; 19:18 (40.) Versuch S. Paine und Erhöhung van Gelderen; 19:21 (42.) Straftritt van Gelderen; 19:28 (49.) Versuch Green und Erhöhung van Gelderen; 22:28, 25:28, 28:28 (53., 59., 68.) Straftritte Te Huain; 28:33 (74.) Versuch Eckert; 28:36 (77.) Straftritt Scheurich; 28:41 (79.) Versuch Ngubane; Zeitstrafen: Mainzer (30.), Opera (38.), May (76.)/ Wiegandt (59.), Drügemöller (80.).