Rugby-Bundesliga: Der SC Neuenheim fügt Meister Frankfurt beim 19:19 den ersten Punktverlust seit 2019 zu
Das Heimspiel gegen den deutschen Rugby-Meister SC Frankfurt 1880, der seit 2019 keinen einzigen Punkt verloren hat, stand für den Tabellenzweiten Sportclub Neuenheim unter dem Motto „schaun mer mal“. „Nun wissen wir, was wir können und was wir noch verbessern müssen, um unser großes Ziel zu erreichen“, sagte SCN-Trainer Curtis Bradford, nachdem 800 Zuschauer an der Tiergartenstraße einen wahren Thriller erlebt hatten. Das Ergebnis, ein 19:19 (9:11) nach einem 9:19-Zwischenstand in der 56. Minute, ist gerecht, und keine der beiden Spitzenmannschaften des deutschen Rugby-Sports hätte nach diesem dramatischen Match voller technischer, taktischer und vor allem kämpferischer Höhepunkte eine Niederlage verdient gehabt. „Wir haben auch gesehen, wie wir den Meister schlagen könnten“, hat SCN-Sportvorsitzender Axel Moser ein weiteres mögliches Kräftemessen mit den Stars vom Main im Blick – zuvor müssten allerdings noch vier Spiele gewonnen werden.
Während die Frankfurter mit voller Kapelle klangschön aufspielten, mussten die Königsblauen auf ihre verletzten Nationalspieler Oliver Paine, Nikolas Rinklin, Robert Lehmann, Mick Burisch und den mit dem Siebenerrugby-Nationalteam in Südafrika weilenden Nikolai Klewinghaus verzichten, was prima gelang. Kapitän Paines Vertreter Rezo Esadze und der zehn Minuten vor Schluss eingewechselte Bruder Owen Paine zeigten ebenso wie alle anderen Neuenheimer eine tadellose Leistung in einem sehr fairen Spiel, in dem es vier Zeitstrafen wegen technischer Fehler gab. Die Zuschauer waren entzückt und spendeten den Akteuren immer wieder Szenen- und einen kräftigen Schlussapplaus. Es war das beste Bundesligaspiel der zwölf bisherigen Spieltage.
Frankfurt legte zwei Versuche durch Außendreiviertel Tim Biniak und Innendreiviertel Leo Wolf, Neuenheim erreichte einmal das Malfeld durch Außendreiviertel Felix Lammers. Neuenheims Kicker hatten eine unterschiedliche Bilanz. Während Mondli Nkosi mit drei weiten Straftritten kein Glück hatte, traf Alexander Klewinghaus mit der Erhöhung und vier Straftritten, mithin 14 Punkten, zu 100 Prozent ins Goal. Frankfurts Schlussmann Edoardo Stella war mit drei Straftritten und neun Punkten erfolgreich.
SCN: Becker – Lammers, Schwager (63. Engelbrecht), Wakefield, A. Klewinghaus – Nkosi, Esadze (70. Owen Paine) – Macedo, Troch (75. Amelung), Averso – Vollenkemper, Perrone – Weiss (62. Füchsel, 63. Bachofer), Biskupek (62. Heuser), Ngubane.
Schiedsrichter: O’Brien (Pinneberg); Zuschauer: 800; Punkte: 0:5 (6.) Versuch Biniak; 3:5, 6:5 (20., 25.) Straftritte A. Klewinghaus; 6:8 (30.) S Stella; 9:8 (34.) S A. Klewinghaus; 9:11, 9:14 (40+2., 54.) S Stella; 9:19 (56.) V L. Wolf; 16:19 (75.) V Lammers + E A. Klewinghaus; 19:19 (80.) S A. Klewinghaus; Zeitstrafen: Aversa (44.), Perrone (49.)/Biniak (35.), Sasson (62.).                              CPB