Die SCN-Frauen haben in der deutschen Meisterschaft innerhalb von nur acht Tagen erstmals in der Vereinsgeschichte das Double im 15er- und 7er-Rugby geholt. Eine Woche nach ihrem 58:0-Endspielsieg über den ASV Köln und dem Titelgewinn im traditionellen Fünfzehnerrugby dominierten die von den Trainern Peter Schatz und Kay Kocher, Teammanager Marcus Trick und Physio David Gollnow betreuten Neuenheimerinnen auch das Meisterschaftsturnier im olympischen 7er-Rugby und gewannen in Hamburg alle sechs Turnierspiele und damit die 7er-DM 2017. Dieser Titel war die dritte Deutsche Meisterschaft des SCN im 7er-Rugby nach 2007 und 2014.
Die Blauen spielten ein fast fehlerfreies Turnier mit sechs Siegen in sechs Spielen, 197:15 Spielpunkten und keiner gelben oder roten Karte. Alle zwölf eingesetzten Spielerinnen um die 7er-Spielführerin Steffi Gruber zeigten Bestleistungen.
In der Vorrunde am Samstag gab es in der Gruppe C drei glatte Siege gegen den RC Mainz (44:0), den Gastgeber FC St. Pauli (56:0) und den RK 03 Berlin (27:0). Nur der ASV Köln konnte in der Vorrunde in der Gruppe A ebenfalls ungeschlagen sechs Spielpunkte (+133) mehr buchen und so kam man mit einer Bilanz von +127 Spielpunkten auf Platz zwei in die Setzliste für die K.O.-Spiele am Sonntag. Damit waren die Trainer dann auch sehr zufrieden, hatte man doch einen ordentlichen ersten Turniertag in der wohl stärksten Gruppe mit dem späteren Turnierdritten RK 03 Berlin bestens und ohne erhebliche Blessuren der Spielerinnen überstanden. Die Coaches hatten die Spielzeiten der Spielerinnen sinnvoll verteilt und so die Kräfte des Teams und die lädierte Nationalspielerin Lisa Bohrmann durch den ersten Turniertag geschont.
Bild: Die Deutschen 7er-Meisterinnen 2017 des SC Neuenheim 02 mit ihren Betreuern, hintere Reihe v.l.n.r.: Teammanager Marcus Trick, Trainer Peter Schatz, Eva Laucht, Julia Rettig, Spielführerin Steffi Gruber, Lisa Bohrmann, Lea-Sophie Predikant, Trainer Kay Kocher und Physiotherapeut David Gollnow; vordere Reihe v.l.n.r.: Anja Czaika, Leonie Hollstein, Elisa Trick, Lisa Parmetler, Amelie Harris, Sylvia Kling und Johanna Carter. Foto: privat
Am Sonntagmorgen konnte dann auch der Vorjahresvizemeister Heidelberger Ruderklub im Viertelfinale etwas mühsam mit 19:5 ausgeschaltet werden. Der Ruderklub hatte nach einem verkorksten ersten Turniertag gerade so noch die Runde der besten Acht erreicht, zeigte gegen den SCN die beste Turnierleistung und belegte am Ende Rang sechs. Nach einem 29:0-Halbfinalsieg über die sehr strukturiert und diszipliniert spielende Stusta München hieß der Endspielgegner von Hamburg erneut ASV Köln.
In einem hochklassigen Finale der beiden mit aktuellen und ehemaligen 7er-Nationalspielerinnen gespickten Teams besiegte Neuenheim dann den Titelverteidiger mit 22:10, das Endspiel gegen Köln war spannend und hochklassig. Der SCN führte nach Versuchen von Sylvia Kling ganz außen und Johanna Carter in der Mitte der Goalstangen mit 10:0. Etwas Verwirrung gab es dann um die Erhöhung des zweiten Versuches, die der Schiedsrichter zunächst als getroffen anzeigte, aber doch nicht wertete. Deshalb ging es mit 10:0 in die zweiminütige Halbzeitpause. Danach erzielte Elisa Trick einen dritten Versuch halbrechts zum 15:0, bevor der ASV Köln doch noch konterte und durch die Nationalspielerinnen Dana Kleine-Grefe und Lisa Naumann zwei Versuche zum 15:10 legte. Da war das Spiel aber praktisch schon entschieden, denn bei eigenem Ankick sollten die Kölnerinnen nach ihrem zweiten Versuch nicht mehr in Ballbesitz kommen und Steffi Gruber nutzte die letzte Aktion des Spieles nicht etwa um den Ball ins aus zu treten, sondern zu einem spektakulären Versuch, bei dem sie drei Kölnerinnen umlief. Leonie Hollstein traf mit der Erhöhung zum 22:10-Endstand.
Danach feierten, bejubelten und besangen die Spielerinnen, Betreuer und Fans des SCN das Double ausgiebig und im ICE wurde auf der Rückfahrt der Erfolg begossen. Nach 41 Spielen und 41 Siegen in beiden Disziplinen unseres schönen Rugbysports machen die Blauen jetzt verdientermaßen erstmal Sommer- und Trainingspause, so dass die nächsten Wochen das Mannschaftstraining ruht.